Geographie |
Im Norden trennen die Alpen Italien von Frankreich, der Schweiz, Österreich
und Slowenien. Südwärts, jenseits der weiten, fruchtbaren Nordebene, erstrecken
sich die Apenninen von den Alpen im Nordwesten bis zur “Stiefelspitze“ nach

Kalabrien und bilden das Rückgrat der Halbinsel. Einen
ganz anderen Charakter weisen die Inseln Sizilien im Süden und Sardinien im
Westen auf. Die westlichen und zentralen Alpen erreichen mit dem Mont Blanc an
der französischen Grenze und dem Mont Rosa (4643 m) an der Schweizer Grenze
ihre höchste Erhebung. Die schönen norditalienischen Alpenrandseen wie der Lago
Magiore, der Comer See, Iseo- und Gardasee entstanden, als das Wasser der
geschmolzenen Gletscher die Täler des Alpenvorlandes füllte. Nordöstlich des Gardasees
erheben sich die zerklüfteten Kalksteingipfel der Dolomiten als Teil der
Ostalpen bei Mamolada bis zu einer Höhe von 3342 m. Die Böden der
norditalienischen Ebene (Schwemmland) sind sehr fruchtbar. Dieser Landstrich
ist mehr als 320 km lang und bis 200 km breit. Über die hälfte des Gebietes
durchzieht der Po. Der ausgedehnte Gebirgsrücken der Apenninen schließt an die
westlich vorgelagerten ligurischen Alpen und reicht bis zur Nordwestküste der
italienischen Riviera, schwenkt in einem Bogen über die Halbinsel und erreicht
seinen höchsten Punkt im zerklüfteten Kalkmassiv des Gran Sasso d’Italia
nordöstlich von Rom. Auf der Westseite durchfließen der Arno und der Tiber die
anschließende Beckenlandschaft. Im Osten formen zahlreiche Flüsse eine Landschaft
parallel verlaufender Bergrücken und Täler, die auf eine schmale Küstenebene
hinzulaufen. Südöstlich richtet sich die Kalktafel Apuliens mit dem Kalksporn
des Monte Gargano auf. Tief im Süden trennt der Golf von Taranto den
"Absatz" von der "Zehenspitze" des italienischen
"Stiefels". Erdbebenhäufigkeit und aktiver Vulkanismus (Vesuv und Ätna
) sind Folgen junger tektonischer Vorgänge besonders in der Nähe Roms.
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Flora
und Fauna |
Wie große Teile Europas war auch das Italienische Tiefland
früher dicht bewaldet, aber nach 2200 Jahren intensiver
landwirtschaftlicher Nutzung blieb in den nördlichen Ebenen kaum etwas von der ursprünglichen Vegetation erhalten.
Nutzpflanzen beherrschen die Landschaft und selbst die Pappeln an den
Flussufern wurden angepflanzt. Weiter im Süden überwucherte dichtes Strauchwerk
aromatischer Pflanzen brachliegendes Ackerland oder aus steinigen Gebieten
wurden Heidelandschaften mit niedrigen Buschwerk und blühenden einjährigen
Pflanzen. In einigen Gebieten, z. B. in Kalabrien, entstand eine wüstenähnliche
Landschaft. In den Apenninen wachsen Eichen, Kastanien und Buchen. Auf der
Westseite des Gebirges finden sich an den unteren Berghängen bis 600 m
immergrüne Wälder. In den Alpen halten sich nur wenige Pflanzen oberhalb 2250 m.
Aufgrund forstwirtschaftlicher Nutzung blieb ein Eichen- und
Süßkastanienbestand auch in den Vorgebirgen erhalten. Rund um die Seen wachsen
Oliven-, Lorbeerbäume und Zypressen.
Über Jahrhunderte betriebene Jagd und dichte Besiedlung führten zu einem
enormen Rückgang der Tierwelt. Die Alpen bieten jedoch heute noch Hermelin,
Alpenhasen und Rebhühnern eine sichere Zuflucht. Zu den größeren Säugetieren
gehören Steinböcke, die immer seltener werdenden Braunbären, Gämsen und
Rotwild. Im Süden des Landes leben Füchse und in den Apenninen auch Wölfe.
Zu den reichen Fischbeständen in den Küstengewässern gehören Thunfisch,
Schwertfisch und Haie. Die Umweltverschmutzung der Gewässer stellt eine ernstes
Problem dar. Sowohl an der Mittelmeer- als auch an der Adriaküste führte ein
verstärktes Algenwachstum zum Absterben vieler Lebensformen im Meer. Dieses
Wachstumsphänomen wurde durch chemische Rückstände aus der Industrie und
Landwirtschaft, die ins Meer gespült wurden, extrem begünstigt. Die Algen
entzogen dem Wasser Sauerstoff, wodurch
ein gewaltiges Fischsterben einsetzte. Zugleich wurden die Strände von übel
riechendem Schlick verunreinigt. Mit dem Bau neuer Kläranlagen in den 90er
-Jahren begann sich die Situation zu verbessern.
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Klima |
In den Alpen sind die Wintermonate gewöhnlich kalt und schneereich, während
die Sommer kurz und kühl sind. Die Temperaturen schwanken dort erheblich.
Niedrige Temperaturen an den höheren gelegenen Hängen wechseln mit
Temperaturanstieg durch intensive Sonneneinstrahlung.
In Norditalien herrscht eher Mitteleuropäisches Klima. Sonst herrscht
überall mediterranes Klima mit trockenheißen Sommern und milden
niederschlagsreichen Wintern.
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Wirtschaft |
Trotz des grundlegenden Strukturwandels vom Agrar- zum Industriestaat
konnten die räumliche Ungleichheiten zwischen dem hochindustrialisierten
Norden und dem vergleichsweise zurückgebliebenen Süden (Mezzogiorno) nicht
wesentlich verringert werden. In Westeuropa ist Italien der viertgrößte Eisen-
und der zweitgrößte Stahlerzeuger, der größte Zement-, der zweitgrößte
Kunststoff- und Kunstdüngerproduzent.
Es zählt zu den wichtigsten Herstellern von synthetischem Kautschuk, Papier,
Woll- und Baumwollgeweben, Kunstfasern, ist wichtigster Schuhproduzent und steht
an 3. Stelle der Produktion von PKW`s. Die Industrie ist vorwiegend in Nord-
und Mittelitalien konzentriert, in Süditalien nur an wenigen Küstenstandorten. Der Anteil der
Erwerbstätigen in Bergbau und Industrie beträgt 32%. Die Landwirtschaft mit
Anbau von Weizen, Mais, Reis, Oliven,
Obst, Gemüse, Wein und Südfrüchten , Seidenraupenzucht (Poebene) und Viehzucht
ist stark exportorientiert. Die Erträge der süditalienischen Landwirtschaft
bleiben wegen der ungünstigen Sozialstruktur hinter denen des Nordens zurück.
Der Anteil der Erwerbstätigen in der Land- und Forstwirtschaft beträgt in Nord-
und Mittelitalien 6,2%, in Süditalien 5%. Die Fischerei bringt gute Erträge.
Italiens Haupthandelspartner sind Deutschland, Frankreich und Österreich.
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Sehenswürdigkeiten |
Seit
Urzeiten sind Sonne, Strand und Meer die heißen Quellen die unverwechselbaren
Erkennungszeichen der grünen Insel Im Golf von Neapel. Seit Jahrhunderten wird
deren Heilkraft hoch geschätzt. In Neapel kann man ein unbeschwertes Badeleben
genießen. Pompeji ist eine der berühmtesten Städte in Italien und liegt am Süd
Fuß des Vesuvs und ist jetzt Wallfahrts- und Badeort. Am 5.2.62 n. Chr. wurde
Pompeji durch Erdbeben stark zerstört, 24.8.79 n.Chr. durch einen Vesuvausbruch
verschüttet.
1748 wurde die verschüttete Stadt bei
Ausgrabungen entdeckt und ist jetzt eine der attraktivsten Sehenswürdigkeiten
Italiens. Die Stadt Pisa ist durch seinen schiefen Turm berühmt geworden. Rom
ist nicht nur als Hauptstadt Italiens sondern auch als Kulturerbe in aller Welt
bekannt.

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Freizeit |
Sowohl in
kleinen Dörfern wie in den Großstädten gehört ein Abend- oder
Sonntagsspaziergang durch den Ort oder die Stadt zu festen Gewohnheiten. Die
mit Abstand am weitesten verbreitete und beliebteste Sportart ist Fußball.
Radrennen haben in Italien eine lange und immer noch lebendige Tradition. Viele
der besten Hersteller von Rennrädern und Zubehör sind in Italien beheimatet,
und viele Italiener schwingen sich am Abend oder an den Wochenenden für eine
Tour aufs Rad. In den Alpen und anderen Gebirgsregionen sind auch Wandern,
Klettern, Skifahren oder Familienausflüge mit dem Auto in die Berge sehr
beliebt. Im September packt viele Italiener die Jagdlust, doch gerät diese
Freizeitbeschäftigung aus Gründen des Naturschutzes immer mehr in die Kritik.
Die Kunst, die vor allem die Musik, nimmt noch immer einen wichtigen Platz im
Leben vieler Italiener ein. Die Oper ist traditionell auch ein volkstümliches
Vergnügen; berühmt sind die Aufführungen in der Arena von Verona. Weltberühmt
und viel besucht sind die Kunstschätze der Museen und Galerien in Florenz und
Rom. Italien gehört auch beim Film zu den wichtigsten Nationen. Doch seit der
Zeit, als italienische Regisseure wie beispielsweise Frederico Fellini auf dem
Höhepunkt ihres Erfolges standen, ist die Zahl der Kinobesucher zurückgegangen
und die meisten der heute gezeigten Filme kommen hier wie überall aus Amerika
und wurden ins Italienische synchronisiert. Auch in Italien ist längst der
Fernseher der Mittelpunkt vieler Familien.
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Weltkulturerbe |
Felsenzeichnungen im Val Camonica (Lombardei); Kirche und Dominikanerkonvent
Santa Maria delle Grazie mit Leonardo da Vincis „Abendmahl“ in Mailand;
Historisches Zentrum von Rom, Basilika St.Paul „vor den Mauern“ in Rom und
Vatikanstadt; Historisches Zentrum von Florenz; Venedig und seine Lagune; Domplatz von Pisa; Historisches
Zentrum von San Gimignano; Felsenarchitektur der Sassi di Matera; Vincenza und
die Villen des Architekten Palladio in der Region Venetien; Historisches
Zentrum von Siena; Historisches Zentrum von Neapel; Crespi d’ Adda (typische
Gewerbewohnsiedlung aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert) in Neapel; Ferrara
: Stadt der Renaissance; Castel de Monte; „Trulli“ (Rundbauten) von
Alberobello; Frühchristliche Baudenkmäler und Mosaiken von Ravenna; Historisches
Zentrum von Pienza; Königliches Schloss in Caserta mit Park, Aquädukt und der
San-Leucio-Anlage; Residenzen des Hauses Savoyen in Turin und Umgebung;
Botanihsces Garten in Padua; Kathedrale, Torre Civica und Piazza Grande in
Modena; Archäologische Stätten von Pompeji, Herculaneum und Torre Annunziata;
Römische Villa von Casalet (Sizilien) mit ihren Mosaiken; Nuraghe (bronzezeitliche Turmbauten) von Barumini (Sardinien); Kulturlandschaften
Portovenere und Cinque Terre; Kulturlandschaft Küste von Amalfi; Archäologische
Stätten von Agrint; Nationalpark Cilento Val di Diano mit Paestum, Velia und
der Kartause von Padua; Historisches Zentrum von Urbino; Archäologische
Fundstätten und die Basilika des Patriarchen von Aquileia; Hadransvilla bei
Tivoli.
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