Sizilien |
Land & Leute |
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Oberflächenstruktur: Die Oberflächenstruktur Siziliens zeichnet sich durch einzelne Kalkberge, kleine Bergketten und Plateaus aus. Auch Kalklandschaften, wie z.B. Monte Pallegrino oder San Carlogero sind typisch für Sizilien. Die einzig deutlich abgesetzten Bergketten der Insel sind die Gebirge Nebrodi und Madonie im Norden ( bis zu 1979m ). Die Oberflächenstruktur im Inneren von Sizilien ist unregelmäßig, hügelig und bis zu 1000m hoch. Dieses Hügelland fällt stufenförmig gegen die Südküste ab. Besonders bemerkenswert sind die fruchtbaren Ebenen von Catania, die sich 430qkm zwischen Ätna und den Bergen von Sykarus ausdehnen und immer wieder von Erdbeben heimgesucht werden. Das übrige Flachland von Sizilien besteht aus schmalen Küstenebenen, hauptsächlich im Süden und Südwesten. |
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Weitere wichtige Merkmale in der Oberflächenstruktur Siziliens sind vulkanische Bildungen. Im Osten befindet sich der berühmteste Vulkan der Insel: Der Ätna. Er ist etwa 2300 m hoch und bildet mit seinen Nebenkratern eine gigantische Landschaft, die eine Fläche von über 1200 km² bedeckt. |
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Daneben werden Reben, Mandeln, Oliven und Bohnen angebaut. Etwa ein Viertel des
italienischen Fischfanges wird rund um Sizilien eingebracht, wobei
Sardinen und Thunfisch, sowie Sardellen, Korallen und Krebstiere besonders
beliebt sind. |
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Auch heute lebt der Sizilianer im (Groß-) Familienkreis. Dieser schließt Eltern, Kinder, Enkel, Onkel, Tanten, deren Kinder und die Ausgewanderten mit ein. Jahrhundertelange Fremdherrschaft hat das sizilianische Misstrauen geprägt, man traut weder dem Grundherren, noch dem Staat oder anderen öffentlichen Gemeinden. In der Familie jedoch übernimmt man gegenseitig Bürgschaften, leiht sich Geld und Geräte, zahlt Studien, investiert in Betriebe und handelt Heiraten aus. |
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Dennoch gibt es immer wieder Fälle von Blutrache, in der es nicht selten um das
Erbe, die Weitergabe von Besitztum, geht. Schweigen über
Familienangelegenheiten ist höchste Pflicht, auch bei kriminellen
Delikten. Hier liegen die Ursprünge der „omerta“, des absoluten
Redeverbots der Mafia. Sie ist keine feste Organisation, und nicht jeder,
der mit ihr zu tun hat, ist gleich Mafioso. Die „cosche“,
Aktionsgruppen, die Recht und Macht nach ihren Vorstellungen ausüben,
verbinden sich oder bekämpfen sich einander bis zum Tod. Der Boss jeder
„cosca“ verlangt absoluten Gehorhsam. Die Führungsspitzen der Mafia
haben ihre Verbindung zur Politik und zur Wirtschaft, sie betreiben
illegale Geschäfte, insbesondere Drogen- und Waffenhandel. Auch
Prostitution, Wett- und Glücksspiele liegen im Kontrollbereich der Mafia.
Wer sich auf ihre „Unterstützung“ einlässt, kommt nicht mehr davon
los. |
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Sehenswürdigkeiten: Aufgrund ihrer langen, wechselvollen Geschichte bietet die Insel eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten. Alle hier wirkenden Kulturen hinterließen eine Reihe von Zeugnissen. Kaum eine andere Region bietet auf ähnlich großem Raum eine derartige Fülle von architektonisch interessanten Bauten. Die Zentren von Palermo, Catania, Messina, Sykarus, Trapani und anderen Städten beherbergen neben Bauten aus griechischer und römischer Zeit auch Bauwerke aus der Normannenzeit sowie zahlreiche Beispiele moderner Architektur. Darüber hinaus sind auch viele Siedlungen aus der Antike in Resten erhalten. Zu den bekanntesten archäologischen Sehenswürdigkeiten gehören die griechischen Ruinen von Agrigento im Süden der Insel. Die im sogenannten Tal der Tempel freigelegten, aus dem 5. und 6. Jahrhundert vor Christus stammenden dorischen Tempel zählen zu den besterhaltenen ihrer Zeit. Herausragend ist der Tempel des Zeus; dieses 480 v. Chr. errichtete, aber nie fertiggestellte Bauwerk wurde anlässlich des Triumphs der Griechen über die Karthager angelegt. Mit einer Länge von 113 Metern ist der Zeustempel die größte Halle des griechischen Altertums. Weitere Tempel sind anderen Gottheiten, wie etwa Hera und Concordia, geweiht. |
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Ein weiteres herausragendes Beispiel griechischer Architektur ist der Apollontempel von Selilunt, einer Stadt im Südwesten der Insel. Auf der vollständig von Mauern umgebenen Akropolis sind Reste dorischer und hellenistischer Tempel erhalten. Weitere Beispiele guterhaltener Bauten aus griechischer Zeit finden sich in Segesta im Nordwesten Siziliens. Zu den erhaltenen Sehenswürdigkeiten aus der Antike gehören ein hellenistisches Theater aus dem 3. Jahrhundert v. Chr., das aus dem Felsen gehauen wurde, und ein unvollendeter Tempel aus dem 5. Jhd. v. Chr. auf einem Höhenrücken im Westen der Stadt; er umfasst 36 Säulen und zählt zu den am besten erhaltenen dorischen Tempelbauten auf Sizilien. In der auf dem Monte Catlafano östlich von Palermo gelegenen, von Phönikiern gegründeten und später von Römern übernommenen Stadt Solunto sind die Ruinen eines Gymnasiums und eines Theaters erhalten. |
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Neben beeindruckenden Museen und antiken Bauten bietet die Insel eine Vielzahl wunderschöner Badestrände und Heilbäder. Die liparischen Inseln Lipari, Vulkano, Salina, Panarea, Stromboli, Filicudi und Alicudi sind mit ihren zerklüfteten Küsten und Buchten ein Paradies für Wasser- und Unterwassersportler. Viele Touristen nehmen an Rundfahrten, sei es mit dem Fahrrad, dem eigenen Auto, Bahn oder Bus, teil um sich ein Bild von diesem klassischen Reiseland zu verschaffen. |
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Speisen und Getränke: Meeresfrüchte, Gemüse und Obst bilden die Basis der sizilianischen Küche, die eine bunte Mischung verschiedener Traditionen rund ums Mittelmeer ist. Dazu kommen die Erzeugnisse der einzelnen Regionen, die die Küche unverwechselbar machen. An der Küste ordert man fangfrischen Fisch und Meeresfrüchte. Aus den zarten Sardinen werden entweder mit Zitrone, Pfeffer und Petersilie marinierte Filets oder mit Käse und Semmelmehl gefüllte Rouladen, Involtini gemacht. Mitunter kommen sie auch als süßsaurer Auflauf auf den Tisch: Sarde a Beccafico. Oder man entscheidet sich für die rosigen Krabben und Garnelen. Wenn man Glück hat, sind gerade Meeresschnecken, Babbaluci, eingetroffen.
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