Das Wappen von Karnap erinnert an den Pferdefang.
Es zeigt eine silberne Nüsternklemmen und einen Strick auf blauem Grund.
 

Stadtteil - Kurzportrait

Essen - Karnap, einer der kleinsten von 50 Essener Stadtteilen, ist der nördlichste der Ruhrmetropole. Er ertreckt sich in Nord-Süd Richtung über 2,1 und in Ost-West Richtung über 1,8 km.
Karnap, bis 1915 mit „C" geschrieben, ist geprägt durch seine besondere geographische Lage und war durch seine Stadt- und naturräumliche Situation von jeher eigenständig. Eine Tatsache, die sich in vielen Lebensbereichen bis heute erhalten hat.
Karnap, über 100 Jahre voll durch den Bergbau mit seinen zahlreichen Nebenbetrieben geprägt, ist umgeben von den Städten Bottrop, Gladbeck und Gelsenkirchen. Im Süden bildet der Rhein-Herne-Kanal und die Emscher die natürliche Grenze zur Stadt Essen. Erst 1929 wurde Karnap nach Essen eingemeindet. Er war bis in die 60iger Jahre ein Stadtteil, der mehr Arbeitsplätze als Einwohner hatte. Der Niedergang zog sich durch die 50iger Jahre und erreichte 1971 mit der völligen Stillegung der Zeche Mathias Stinnes seinen absoluten Höhepunkt in einem knappen Jahrzehnt waren weit über 6000 Arbeitsplätze verloren gegangen.
Heute sind nur noch die Glaswerke und das Müllheizkraftwerk als nennenswerte Arbeitgeber zu nennen, allerdings mit sehr stark reduzierte Belegschaft.
Nur die 1982 an der Haltestelle Arenbergstrasse errinnert in Karnap noch an die lange Bergbautradition in diesem kleinen Stadtteil.
                 Namenserklärung:                      Benannt nach der Familie Carnap.

                 Erstmals urkundlich erwähnt:     1332 erste urkundliche Erwähnung.

                 Gehört zu Essen seit:                 1929

                   Kurzprofil mit Infos zum Strukturwandel:
                      Frühere Bauernsiedlung,
                     19./20. Jahrhundert Bergarbeitersiedlung,
                     Gartenstadtcharakter.

                 Bevölkerungsstruktur und
                   Wohnlagencharakterisierung:
                     Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts starke
                     Zuwanderung, hoher Ausländeranteil, viele kinderreiche
                     Familien, Siedlungsbau, Reihenhausbau, gehobene
                     Wohnanlagen mit steigendem Grünanteil (Begrünung
                     Essen Norden, Waldentwicklungsprogramm Essener
                     Norden).

                 Sehenswürdigkeiten, Sport- und Kulturstätten,
                   Besonderheiten:
                     Rhein-Herne-Kanal

                 Bemerkenswerte Wirtschafts- /
                   Industrieansiedlungen:
                     Müllheizkraftwerk Karnap (RWE Energie AG)                           zurück
                     Gewerbegebiet Mathias-Stinnes-Süd
                     Gewerbegebiet Arenbergstraße
                     Firma Oberland Glas AG (Glaswerke)

                                                                                                  (Quelle: www.essen.de)

Ganz im Norden kommt das Wasser. Auch in Essen. Dort fließt der  Rhein-Herne-Kanal. Mancher hat darin schwimmen gelernt. Lange ist es her. Aber davon berichten noch dieKarnaper, die dahinter leben. Ein kleines Völkchen in der Stadt. 8137  Einwohner zählt der Stadtteil, der nach  der Familie Carnap benannt worden ist.  Auch das ist lang' her.

Wer will, kann in Karnap zu Fuß eine  Drei-Städte-Tour in einer Stunde machen. Bottrop, Gladbeck, Gelsenkirchen und  zurück. Wie ein Herz formt sich Karnap in dieses Dreieck. Einen besonderen Hang zu einer der Städte haben die Karnaper jedoch nicht, nicht einmal zu Essen, wie manche sagen. Vielleicht ändert sich das mit der neuen Stadtbahn, die in 18 Minuten die Nordlichter jetzt in die Innenstadt bringt.

Doch bleiben wir am Ort. Auf dem Marktplatz treffen wir uns mit dem Bürgerverein  und dem Bürgerbündnis. Was verbindet man in den Vereinen spontan mit dem  Stadtteil? "Wir haben hier keine Hochhäuser, dafür schöne Fassaden", sagt Egon  Dibbel, der Vorsitzende des Bürgervereins. Er lebt seit 50 Jahren hier. Vom  Bergbau erzählt er, der den Stadtteil wie viele andere geprägt habe und davon,  dass es in Karnap einst 12 000 Arbeitsplätze gab. Als 1972 die Zeche Mathias Stinnes schloss, gingen Tausende von Arbeitsplätzen verloren. Viele Menschen verließen den Ortsteil, der Arbeit, nicht des Dorfes wegen. Das mögen sie, auch  seine Vergangenheit. Die einstige Seilscheibe der Zeche steht heute am  Ortseingang zur Zierde und zur Erinnerung.

Den Dorfcharakter betont man bewusst im Norden. Dieses Jeder-kennt-Jeden sei kein Dahergerede. Gerade auf den Zusammenhalt, auf das Erkennen von Problemen und Sorgen legt das Bürgerbündnis großen Wert. Es gibt regelmäßige Beratungsstunden für Senioren, erste Hilfe in sozialen Fragen. Für die Jugend wird eine Skaterrampe errichtet, wie Roland Kaiser vom Bürgerbündnis erzählt.

Karnap sei ein gut durchmischter Stadtteil, heißt es. In letzter Zeit hätten sich  vermehrt wieder junge Familien dort niedergelassen. Das liegt auch an der Wohnungspolitik. Siedlungen mit kleinen Häusern wurden aufwändig und schön saniert, und auch die Wohnungsbaugesellschaften haben sich in Karnap nicht lumpen lassen und in den vergangen Jahren kräftig modernisiert. Größere  Leerstände gibt es nicht.

(Quelle: WAZ - Gesichter der Stadt)                                                                  zurück